Seit Samstagtag findet die 10.Rothenburger Woche Jüdischer Kultur statt. Auf Interessierte wartet ein abwechslungsreiches Programm:
Di, 20.10.20
19:00 Uhr: „Intrige“ – Film mit Nachgespräch.
Der Film „Intrige“ (Originaltitel: J’accuse) ist ein Historiendrama des Regisseurs Roman Pola?ski und handelt von der berühmten Affäre Dreyfus. Der Justizskandal um einen jüdischen Armeeoffizier erschütterte die französische Politik und Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts.
Forum Rothenburg Filmpalast, Nördlinger Str. 1. Eintritt im Kino.
„Intrige“ (Originaltitel: J’accuse) ist ein französisch-italienisches Historiendrama des Regisseurs Roman Pola?ski, der gemeinsam mit dem britischen Schriftsteller Robert Harris auch das Drehbuch nach dessen Roman „Intrige“ verfasste. Der Film gewann bei seiner Weltpremiere im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig 2019 den Großen Preis der Jury und war für den Europäischen Filmpreis 2019 nominiert. „Intrige“ startete im Februar 2020 in den deutschen Kinos. Dauer: 132 Minuten. FSK 12.
J’accuse…! (französisch für Ich klage an …!) ist der Titel eines offenen Briefs des französischen Schriftstellers Émile Zola an Félix Faure, den damaligen Präsidenten der Französischen Republik, um diesen und die Öffentlichkeit über die wahren Hintergründe der Dreyfus-Affäre zu informieren. Der Brief erschien am 13. Januar 1898 in der Tageszeitung L’Aurore und verursachte einen großen politischen und gesellschaftlichen Skandal. In den deutschen Sprachgebrauch ist J’accuse als Bezeichnung für eine mutige öffentliche Meinungsäußerung gegen Machtmissbrauch eingegangen.
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Mi, 21.10.20
19:00 Uhr: „Leben mit einem Denkmal – Synagogengeschichten“
Dokumentarfilm (2020) über den achtungsvollen Umgang bei der Nutzung ehemaliger Synagogen. Anschließend Nachgespräch mit der Filmautorin Dr. Sybille Krafft und Herrn Reinhard Hüßner. Herr Hüßner ist einer der Protagonisten im Film. Gemeinsam mit seiner Ehefrau hat er in Wiesenbronn in zehnjähriger Arbeit nach allen Regeln der Denkmalpflege aus einer ehemaligen Synagoge ein Privathaus mit kleinem Museum gemacht.
Städtischer Musiksaal Rothenburg, Kirchplatz 12. Eintritt frei. Max. 30 Tln. Voranmeldung bitte im Pfarramt St. Jakob, Tel 09861-7006-20 oder per E-Mail an info@kulturerbebayern.de.
Für die Reihe „Leben mit einem Denkmal“ hat Sybille Krafft Gebäude aufgespürt, die in der Reichspogromnacht 1938 geschändet, aber nicht komplett zerstört wurden, die seit Jahrzehnten leer stehen und verfallen. Andere werden als Lagerstätten und Garagen inzwischen recht säkular genutzt. Entdeckt hat sie aber auch ehemalige Synagogen, die von Privatpersonen sorgsam saniert wurden und heute als Wohnstätten dienen. Man kann erahnen, wie reichhaltig das jüdische Leben einst auch in Bayern war.
Der Film zeigt außerdem eine frühere Synagoge, die zu einer Kirche geworden ist, und ein jüdisches Gotteshaus, das immer noch seine ursprüngliche Funktion erfüllt: Bei einer Bat Mizwa-Feier in Bayreuth, bei der die 12jährige Tochter des Gemeindevorstehers religiös mündig wird, kann man erahnen, wie reichhaltig das jüdische Leben einst auch in Bayern war.
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Do, 22.10.20
17:00 Uhr: Darstellungen des Judentums im Spiegel mittelalterlicher kirchlicher Kunst. Vortrag mit Bildern.
Pfarrer Dr. Oliver Gußmann in St.-Jakobs-Kirche in Rothenburg ob der Tauber, Kirchplatz. Eintritt frei. Max. 60 Tln. Voranmeldung bitte im Pfarramt St. Jakob, Tel 09861-7006-20.
Viele Bilder von biblischen und außerbiblischen Geschichten in kirchlicher Kunst zeigen Bilder von Juden mit Judenhut, Hakennase oder dem Geldbeutel des Judas. Die Bilder haben sich tief in das kollektive Bewusstsein eingeprägt und bestimmen häufig die Vorstellung, wie Juden aussehen und wie sie sich verhalten. Manchmal gibt es auch hebräische Schriftzeichen auf den Bildern. Der Referent stellt einige dieser Bildmotive vor.
Hinweis:
Bitte beachten Sie, coronabedingt ist die Anzahl der Pla?tze in den verschiedenen Räumen begrenzt. Wir bitten um eine Voranmeldung zur Veranstaltung (Kontakt ist angegeben) beim Pfarramt St. Jakob unter Tel. 09861 700620. Bitte denken Sie daran, Ihre Mund-Nase-Bedeckung mitzubringen.