Wer den Jakobsweg bestreitet, hat sein Ziel immer klar vor Augen: Santiago de Compostela. Aber wie Konfuzius vor 3000 Jahren schon wusste: Der Weg ist das Ziel. Es muss nicht immer der tausende Kilometer lange Marsch bis Nordspanien sein. Ein Teilstück des wohl bekanntesten Pilgerwegs ist nur rund 90 Kilometer lang und verläuft von Nürnberg nach Rothenburg ob der Tauber.
Der „Mittelfränkische Jakobsweg“ wird liebevoll auch der „fränkische Camino“ genannt. Dieser Abschnitt war der erste Weg in Deutschland, der 1992 als Teil des Jakobsweges beschildert wurde. Seitdem arbeiten die 14 Kirchengemeinden entlang der Strecke zwischen Nürnberg und Rothenburg zusammen und heißen alle Pilger herzlich willkommen. Im Zuge eines Kooperationsprojektes der Lokalen Aktionsgruppen (LAG) Region Landkreis Fürth e. V. und Region an der Romantischen Straße e.V. wurde der „Mittelfränkische Jakobsweg“ nun noch attraktiver gestaltet. In Roßtal im Landkreis Fürth wurde Ende Mai der Abschluss dieses erfolgreichen Projekts gefeiert. Zahlreiche Gäste sind zur Einweihung gekommen und haben sich ein Bild davon gemacht, wie der Teilabschnitt des Jakobswegs aufgewertet wurde.
In den vergangenen Monaten wurde unter anderem ein Kulturführer erstellt, der die Wanderer auf ihrem Pilgerweg begleiten und die Streckenplanung erleichtern soll. Die Pilger erhalten darin vielfältige Informationen zu den Pilgerkirchen und –orten, sowie anschauliche Karten zur Orientierung. An verschiedenen Stellen können die Pilger Bodennägel mit dem Muschelsymbol finden, die den Jakobsweg kennzeichnen. Zudem wurden entlang des Weges viele nützliche Informationstafeln, neue Rastplätze und Meditationsstelen geschaffen. Auch der Pilger Anton in Stein und der Trinkbrunnen in Oberhenau sind Teil des Projekts. Insgesamt hat die Umsetzung 76.000 Euro gekostet. Pro LAG gab es aus dem EU-Fördertopf LEADER einen Zuschuss in Höhe von 22.750 Euro.